Gehe direkt zu:

Bitte waehlen...

  1. Zuruck
  2. 2250
  3. 2260
  4. Weiter

Jakob Venedey (1805-1871)

zuletzt aktualisiert: 01.12.2008

Jakob Venedey (1805-1871)
Jakob Venedey (1805-1871)

Jakob Venedey wurde am 24. März 1805 in Köln geboren. Bereits während seines Jurastudiums in Bonn und Heidelberg engagierte er sich in Burschenschaften. Nach dem Studien-Abbruch arbeitete er in der Kanzlei seines Vaters, wo er bereits seine demokratische Gesinnung deutlich machte, indem er auf journalistischer Ebene positiv über demokratische Aktionen berichtete. Im Zuge seiner Teilnahme am Hambacher Fest 1832 lernte er Johann Georg August Wirth und Philipp Jakob Siebenpfeiffer kennen, danach verbreitete er auf deutschlandweiten Reisen die ‚Hambacher Ideen’. Nach seiner Verhaftung im September 1832 floh er nach Straßburg, wurde von dort jedoch aufgrund der Produktion und Verbreitung von revolutionären Flugschriften ausgewiesen und ließ sich schließlich im Dezember 1833 in Paris nieder. Als Mitglied des „Deutschen Volksvereins“ und dem daraus hervorgegangenen „Bund der Geächteten“ trat Venedey für die „Befreiung und Wiedergeburt Deutschlands“ ein, forderte eine sozialistische Republik und die Verwirklichung der jakobinischen Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte. Im April 1835 wurde Venedey für sechs Monate nach Le Havre verbannt, nach der Rückkehr und einer radikalen Rede auf Ludwig Börnes Beerdigung erfolgte im März 1837 eine erneute Verbannung nach Le Havre, diesmal für 18 Monate. Ab Dezember 1842 hielt er sich für zwei Jahre in England und Irland auf, anschließend lebte er in Paris.

Nach Ausbruch der Märzrevolution von 1848 kehrte er sofort nach Deutschland zurück und wurde Mitglied des Frankfurter Vorparlaments sowie des 50er-Ausschusses. Hierfür entwarf er den Grundrechtskatalog des Volkes. Er wurde als Abgeordneter für den Wahlkreis Hessen-Homburg in die Nationalversammlung gewählt und gehörte der Fraktion „Westendhall“ an. Nach der Auflösung der Frankfurter Nationalversammlung war Venedey Mitglied des Stuttgarter Rumpfparlaments. Nach dem Scheitern der Revolution verlegte Venedey mehrmals seinen Wohnsitz, bis er sich schließlich in Oberweiler bei Badenweiler niederließ. Er tat sich als Verfasser einiger historisch-politischer Werke hervor und starb am 8. Februar 1871 in Oberweiler bei Badenweiler.(kh)


Literatur:

  • Axel Kuhn: Venedey, Jakob, in: Biographisches Lexikon zur Geschichte der demokratischen und liberalen Bewegungen in Mitteleuropa (Bd. 2/Teil 1), hrsg. von Helmut Reinalter, Frankfurt a. M. 2005, S. 286f.

Hinweis: Diese Webseite wird vom IGL auch Jahre nach Abschluss des Projekts weiterhin zur Verfügung gestellt. Die unten angezeigten Inhalte sind aber veraltet und spiegeln möglicherweise nicht den aktuellen Forschungsstand wider. Klicken Sie auf diese Meldung, um sie auszublenden.